1911/12 fand der Wettlauf um die „Eroberung“ der Antarktis zwischen dem Norweger Roald Amundsen und dem Briten Robert Falcon Scott statt. Das Team um Amundsen erreichte den Südpol 35 Tage früher als die britische Expedition. Scott und seine Männer fanden bei ihrem Eintreffen dort die norwegische Fahne und einen Brief von Roald Amundsen vor.
Viel ist seitdem darüber gesprochen worden, warum dieser Wettbewerb so und nicht anders ausging und es lassen sich eine Reihe von Gründen finden.
Motorschlitten und Ponys vs. Schlittenhunde
Amundsen hatte zuvor eine längere Zeit bei den Inuit gelebt und viel von ihnen gelernt, wie man das Leben in extremer Kälte meistert. Sein Team wurde von Schlittenhunden begleitet. Schlittenhunde sind gut an die Kälte angepasst. Scott setzte auf Ponys und Motorschlitten. Die Motorschlitten erwiesen sich schnell als unbrauchbar im antarktischen Klima, die Motoren froren buchstäblich ein. Die Ponys waren als Lastentiere in dieser Region ungeeignet und mussten bald zurückgelassen werden.
50 bis 60 oder 20 Meilen pro Tag?
Ein weiterer Grund, der nicht minder bedeutsam für den Erfolg der Expedition war: Scott hatte entschieden, dass sein Team bei gutem Wetter 50 bis 60 Meilen am Tag zurücklegen sollte. Nach mehreren Tagen mit Sonnenschein waren die Männer sehr erschöpft. Die Norweger hingegen gingen jeden Tag 20 Meilen, unabhängig vom Wetter. Sie waren nicht nur die ersten am Südpol, sie überlebten die Expedition. Die Engländer fanden auf dem Rückweg den Tod.
Aktuelle Erkenntnisse für uns aus der Südpol-Expedition
Was können wir als Erkenntnisse aus dem Südpol- Wettlauf mitnehmen? Wir bekommen die Bestätigung, dass es wichtig ist, sich gut vorzubereiten und Erfahrungen anderer zu nutzen. Das zeigt den hohen Wert der Kooperation. Außerdem sehen wir, wie wichtig es sein kann, dem schlechten Wetter zu trotzen…
In Bezug auf unsere Ziele und auf die Balance zwischen den Lebensbereichen ist das Vorgehen der Amundsen- Expedition auch in anderer Hinsicht vorbildlich: Schießen wir nicht zu sehr über unsere Ressourcen hinaus! Das Leben ist ein Marathon, kein Sprint. Nur wenn wir mit unseren Kräften haushalten, kommen wir dort an, wo wir hinwollen. Es ist ja trotzdem kein Spaziergang. 20 Meilen täglich in der Antarktis sind herausfordernd genug.
Gerade bemerke ich täglich bei mir, meinen Kunden und in meinem Umfeld überhaupt, wie bedeutend der Umgang mit unserer Zeit und unseren Zielen ist. Es fällt auf, dass es jeden Tag immer wieder etwas zu lernen gibt, eben auch durch die Geschichte vom Wettlauf um die „Eroberung“ des Südpols.
Tipps, wie die Balance zwischen den Lebensbereichen Beruf/Geschäft, Beziehungen, Gesundheit gelingen kann, gibt es in meinem Buch „Die Wikingerinnen Methode: Unternehmenserfolg auf Skandinavisch“.
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